Pegah Ahmadi, 1974 im Iran geboren, hat persische Sprach- und Literaturwissenschaft studiert und ist Lyrikerin, Übersetzerin und Literaturkritikerin. Sie ist Mitglied des iranischen Schriftstellerverbands, zählt zu den bekanntesten Gesichtern der iranischen Lyrikszene und hat bisher zehn Bücher veröffentlicht.
Auf Einladung von ICORN kam Pegah Ahmadi 2009 nach Frankfurt, wo sie erstmals zensurfrei schreiben und leben konnte.
Unter dem Eindruck des Sommers 2009 entstand ihr Gedichtband Mir war nicht kalt (Sardam Nabud), der im Bremer Sujet Verlag erst auf Farsi und dann auf Deutsch erschienen ist.
Im Anschluss an ihren Aufenthalt in Frankfurt war sie ein Jahr Gastpoetin an der Brown University in Providence, Rhode Island.
Ahmadi war 2009 für den vom Verband iranischer Presserezensenten ausgeschriebenen Preis für das beste lyrische Werk und 2013 für den Heidelberger Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil nominiert. Im selben Jahr erhielt sie in Iran den Chorschid-Preis für iranische Lyrikerinnen. Pegah Ahmadi lebt zurzeit in Köln. Wucht ist ihr jüngstes Werk.
Wie verarbeitet eine Lyrikerin die Flut an neuen Eindrücken und Reizen, denen sie im Exil begegnet? Ahmadi lebt seit rund vier Jahren in Deutschland. Sie thematisiert ihre Erfahrungen mit der neuen Sprache und Kultur auf eine intensive, melodramatische Weise und lässt die Leser an ihren intimsten Gefühlen teilhaben. In ihrer bildhaften, widersprüchlichen, manchmal schockierenden Sprache manifestieren sich ein schmerzhafter, innerer Kampf, das Gefühl der Isolation und Ängste, die einen Menschen in Deutschland sogar bei einer harmlosen Zugfahrt nach Würzburg beschleichen, wenn ein Verrückter mit einer Axt mit voller Wucht auf harmlose Reisende eindrischt.
Aus dem Persischen von Jutta Himmelreich