Annemarie Berger, geboren 1954, arbeitete als Lehrerin für Deutsch und Französisch in Deutschland, Frankreich, Spanien und Tadschikistan.
Sie ist Gründungsmitglied der Initiative LiBeraturpreis, die seit 25 Jahren einen Preis an Frauen aus Afrika, Asien und Lateinamerika verleiht, z. B. an Maryse Condé, Assia Djebar, Yanik Lahens, Spojmai Zariab und Fatou Diome.
Heute arbeitet sie als freie Übersetzerin und Lektorin und lebt nahe Frankfurt am Main.
In ihrem autobiografischen Debütroman erzählt Yassaman Montazami die Geschichte ihres Vaters Bechrus, eines marxistischen Intellektuellen, der als „echter Revolutionär” nicht für seinen Lebensunterhalt arbeitet, sondern sich seiner Dissertation über Karl Marx widmet. In der Pariser Wohnung finden politische Flüchtlinge aus dem Iran – vom radikalen Linken bis zur bourgeoisen Ehefrau eines hohen Militärs – eine Bleibe. Bechrus‘ Reisen in seine Heimat skizzieren ein Portrait der Geschichte des Landes von der Herrschaft des Schahs bis zur islamischen Revolution und der Zeit bis zu seinem Tod im Jahr 2006. Nach der Trennung von seiner Frau Zarah kehrt Bechrus in den Iran zurück und sieht sich konfrontiert mit dem Schicksal seiner ehemaligen Genossen. Schwerkrank kommt er wieder nach Paris, wo Yassaman ihn in seiner letzten Zeit begleitet.
Aus dem Französischen übersetzt von Jutta Himmelreich unter Mitarbeit von Annemarie Berger