Beschreibung
Dank ihrer fließenden Sprache gelingt es Faribā Vafī, eine große Nähe zu den Charakteren zu erzeugen, die sich auch in der kongenialen Übersetzung uneingeschränkt vermittelt. Immer wieder behandeln ihre Geschichten Spannungen zwischen Tradition und Progressivität, zwischen Einsamkeit und dem Wunsch nach Unabhängigkeit. So zeichnet Vafī in ihren Werken die Komplexität menschlicher Beziehungen nach, die universell ist und jenseits sprachlicher und gesellschaftlicher Grenzen bei der Leserschaft Resonanz findet.
Am 11. November 2021 sprach Vafī in der daadgalerie mit Maryam Aras über ihr Verständnis von Literatur und las aus ihrem neuen Erzählband. Das Gespräch können Sie sich hier in voller Länge anschauen.
Pressestimmen
Hier wird sehr subtil und gegen alle Klischees vom archaischen Gottesstaat eine andere Geschichte erzählt, eine, die sicher nicht nur jene, die eine Diktatur von innen erdulden mussten, berührt.
– Sabine Berking, FAZ
Wer Vafīs Bücher nicht liest, verpasst große Literatur.
– Gerrit Wustmann, Fixpoetry
Weder persönlich noch literarisch passt Fariba Vafī in die Schubladen, weder in die iranischen noch in die europäischen.
– SAID
Vafīs Geschichten sind meist Nahaufnahmen sozialer Beziehungsgeflechte, in denen Frauen den Erwartungen, die Familie und Gesellschaft an sie stellen, entgegentreten und ihren eigenen Weg gehen. Es sind dichte, anspielungsreiche Mikrokosmen, die einen politischen Kontext indirekt mitverhandeln. Vafīs präzise Sprache und ihr besonderer Blick für zwischenmenschliches Verstehen und Unverstehen schaffen vielschichtige Szenen, die trotz aller Ernsthaftigkeit oft auch komisch sein können. Weiterlesen
– Maryam Aras, Die Presse
Von solch starken Bildern leben viele der Erzählungen. Sie sind deshalb – bei aller lokalen Verortung – so eindringlich wie universell zugleich. Und sie sprechen Frauen in aller Welt an. Weiterhören
– Claudia Kramatschek, SWR2
Fariba Vafi erzählt ihre Stories abwechselnd aus der Perspektive von Müttern und Töchtern und damit ihrer und der neuen Generation. Den Jüngeren sind die familiären Verpflichtungen, traditionellen Rituale und gesellschaftlichen Konventionen oft eine ungeheure Last. Meist sind sie sich ihrer verflixten Situation bewusst und wissen auch, dass sie diese nicht länger ertragen können. An eine grundlegende Änderung denken sie aber nicht. Sie trauen sich schlechthin nicht, Gebräuche abzulegen und aus beengenden Gegebenheiten auszubrechen. Weiterlesen
– Fahimeh Farsaie, IranJournal
Frauenfiguren zu erschaffen und Stimmen hörbar zu machen, die sonst stumm blieben, das ist der Anspruch der iranischen Autorin Fariba Vafi. Sicher sind es auch die Autorinnen ihrer Generation, die jüngeren Frauen den Weg gebahnt dafür haben, sich jetzt offen zu artikulieren. Weiterhören
– Gabie Hafner, Radioprogramm des Münchner Kirchradios
In den sozialen Medien
Ihre Beobachtung zwischenmenschlicher Beziehungen sind messerscharf, bitterböse und teilweise ungemein humorvoll. Besonders familiäre Machtverhältnisse seziert sie mit einer Leichtigkeit, dass man nicht weiß, wo der Ernst aufhört, und der Humor beginnt. Im Spannungsfeld von weiblicher Emanzipation und patriarchalen Strukturen beleuchtet Vafī Frauen(schicksale), die in der Öffentlichkeit selten Gehör finden und eine Stimme bekommen. Vafī macht die Intimität dieser menschlichen Begegnungen zu einem öffentlichen Politikum, ohne dabei anklagend zu sein. Weiterlesen
– Seda (@echo_books)
Die Erzählungen, die mit dem Ahmad-Mahmud-Preis ausgezeichnet wurden, beschäftigen sich mit Familie und Gesellschaft. Beobachten messerscharf zwischenmenschliches und machen scheinbar Unsichtbares sichtbar. So bewegt sie sich auf kleinstem Raum, in einem Zimmer, in der Familie, sogar in einer Gefängniszelle, und seziert haargenau Erlebtes mit feiner Sprache. Ihre Wortwahl ist dabei scheinbar einfach, doch kunstvoll verwebt, so dass ein individueller Sound entsteht, der universelle Gefühle transportiert. Weiterlesen
– Nantke (@coffeecakesandbooks)
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