Beschreibung
Wir erleben die Malereien in der Höhle von Niaux, lesen im ägyptischen Totenbuch, besuchen Sanssouci, stehen auf dem Hügel von Lidice, gehen über jüdische Friedhöfe, begegnen Gryphius’ Welt und Franz Kafka, Paul Klee, Frida Kahlo, Robert Walser. Und noch viel mehr.
Die Zeiten fallen ineinander, die Zeit ist immer die Gegenwart des Gedichts. Zeit und Gedächtnis steht demnach in einem doppelten Sinn: zum einen für die museale Dimension, zum anderen für die biografische der schriftstellerischen Arbeit.
Die Graphiken von Gunther Gerlach in Zeit und Gedächtnis sind Begegnungen mit den Gedichten, individuelle Begegnungen für jeden, der die Gedichte liest. Gedichte mit Illustrationen zu verbinden bedeutet, beide in einen Dialog zu bringen, dem die Leser zuhören. Die Graphiken sind Tuschzeichnungen, Abstraktionen, die von der Fläche und den Linien her leben. Sie nehmen Bilder der Gedichte auf, verfremden sie und öffnen sie damit zu einer neuen Wirklichkeit. Die Graphiken in „Zeit und Gedächtnis“ sind Begegnungen mit den Gedichten. Und so kommen für die Lesenden zur Begegnung mit den Gedichten die Begegnungen mit den Graphiken, die sich darauf beziehen.
Niaux
In den Höhlen
von Niaux
bleiben die Augen
der Tiere
in der Dunkelheit
unter der Erde
vierzigtausend Jahre lang
geöffnet
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