Pedro Kadivar ist Schriftsteller und Theaterregisseur, wurde im iranischen Shiraz geboren und ging mit sechzehn nach Paris. 1996 ließ er sich in Berlin nieder, 2002 promovierte er über Proust an der Humboldt-Universität, bevor er sich wieder verstärkt seiner Arbeit am Theater widmete. 2004 reiste er erstmals wieder in den Iran. In der Spielzeit 2011/12 war er Artist in Residence am Théâtre de l‘Odéon in Paris. 2015 wurden zwei seiner Stücke auf dem Theaterfestival in Avignon präsentiert. 2017 wurde sein Stück Kunst der Flucht in seiner Inszenierung am Gorki Theater in Berlin uraufgeführt. Für seine Arbeiten erhielt er mehrere Preise. Er lebt in Berlin und Paris.
Zwei Geflüchtete in Berlin. Der eine kam aus der DDR, der andere aus dem Iran. Seit fast zwanzig Jahren sind sie ein Paar auf der Suche: nach sich selbst, nach einander, nach einer gemeinsamen Sprache. Sie beobachten einander, warten aufeinander, suchen nach einer Formel für die Unendlichkeit des Seins, für die Endlichkeit des Lebens, für die Unmöglichkeiten des Zwischenmenschlichen.
In seinem vielschichtigen Roman erkundet Pedro Kadivar („Kleines Buch der Migrationen“), was das Menschsein ausmacht, was Flucht, Gewalterfahrungen, Liebe, Nähe und die alltäglichen Unsicherheiten bedeuten. Geschickt verwebt er die großen Fragen unserer Zeit mit wichtigen Motiven aus Philosophie und Literatur.