Ahmad Schamlu, der seit Jahrzehnten schon zu einem der populärsten Lyriker des Irans zählt, wurde 1925 in Teheran geboren, eine Stadt, die er nach seinem Schulabbruch wieder aufsuchte, um seine Laufbahn als Journalist zu beginnen. Sein erster Gedichtband machte ihn über Nacht zur Berühmtheit. Er rebellierte gegen die Traditionen in der Lyrik, kümmerte sich nicht um die bisher geltenden Regeln über Reim und Rhythmus, sondern schöpfte die Poesie aus dem inneren Klang der Worte.
Nicht nur in der Welt der Lyrik jedoch rebellierte Schamlu; da er gegen die Besetzung des Irans durch die Alliierten im zweiten Weltkrieg protestierte, musste er für zwei Jahre ins Gefängnis.
Im Jahr 2000 starb Ahmad Schamlu; sein letztes Werk, ein Konversationslexikon der Alltagssprache konnte er nicht vollenden.
Ahmad Schamlu war nicht nur einer der bedeutendsten iranischen Dichter, er war auch Autor, Literat und Übersetzer und hatte zudem ein ausgeprägtes politisches Bewusstsein, was ihn nicht selten in Schwierigkeiten mit Regierung und Zensur brachte. Schamlus besondere poetische Art, welche zur Herausgabe dieses Gedichtbands inspiriert hat, erzeugt starke Bilder, regt aber auch zum Nachdenken an.