Bahman Nirumand wurde 1936 in Teheran geboren. Er studierte Germanistik, Philosophie und Iranistik in München, Tübingen und Berlin. 1960 promovierte er über Brecht. Nach Abschluss seines Studiums kehrte er in den Iran zurück und arbeitete dort als Dozent für Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Teheran, außerdem war er als Schriftsteller und Journalist tätig. Er flüchtete 1965, weil er mit dem damals in Iran herrschenden Schah-Régime in Konflikt geriet. Im Januar 1967 erschien sein Buch Persien, Modell eines Entwicklungslandes oder Die Diktatur der Freien Welt, das großen Einfluss auf die deutsche und internationale Studentenbewegung der sechziger Jahre hatte. Kurz vor dem Sturz des Schahs und der Islamischen Revolution kehrte er in den Iran zurück, musste jedoch nach dreijährigem Aufenthalt abermals ins Exil gehen, zunächst nach Paris und anschließend nach Berlin.
Bahman Nirumand ist Autor zahlreicher Bücher, Artikel, Rundfunk- und Fernsehbeiträge. Er hat darüber hinaus einige literarische Werke aus dem Persischen ins Deutsche übertragen, darunter Werke von Mahmud Doulatabadi, Sadegh Hedayat, Gholamhossein Saedi, Samad Behrangi und Ahmad Schamlu.
Ahmad Schamlu war nicht nur einer der bedeutendsten iranischen Dichter, er war auch Autor, Literat und Übersetzer und hatte zudem ein ausgeprägtes politisches Bewusstsein, was ihn nicht selten in Schwierigkeiten mit Regierung und Zensur brachte. Schamlus besondere poetische Art, welche zur Herausgabe dieses Gedichtbands inspiriert hat, erzeugt starke Bilder, regt aber auch zum Nachdenken an.
Aus dem Persischen von Sonia Seddighi und Bahman Nirumand