Maïssa Bey: Madame Lafrance

(1 Kundenrezension)

Der Roman Madame Lafrance umfasst die 132 Jahre währende Geschichte Algeriens unter französischer Kolonialherrschaft. In 25 Bildern (Kapiteln) zeichnet die Autorin deren Hauptetappen von der Landung der französischen Armada am 14. Juni 1830 über den von Emir Abdel Kader geführten Widerstand bis hin zum blutigen Befreiungskrieg (1954 – 1962), das Wüten der Terrororganisation OAS und die Ausrufung der Unabhängigkeit, die mit einer Fluchtbewegung nahezu aller Algerienfranzosen einherging.Dennoch vermittelt die Autorin das Thema nicht als Historikerin, sondern als Schriftstellerin, die mit Worten spielerisch umzugehen versteht. Durch die Geschichte führt uns das Kind, Hüter der Erinnerung, es ist Beobachter der Situation und zugleich vorsichtiger Kommentator, der im Laufe der Jahrzehnte mehr und mehr Position ergreift.

Aus dem Französischen übersetzt von Christine Belakhdar

Maïssa Bey

Auch als E-Book erhältlich:

 

Prosa | 1. Auflage 2017 | Hardcover mit Schutzumschlag | 180 Seiten

21,90 

Maïssa Bey: Madame Lafrance

ISBN 978-3-96202-011-8 Genres , ,

Beschreibung

Rezensionen und Presse:

Dresdner neuesten Nachrichten:

Zwei Jahre recherchierte die französisch schreibende algerische Autorin, Jahrgang 1950, arbeitete sich durch Zeitungsartikel, Tagebücher und Briefe zeitgenössischer Autoren. 2008 erschien „Pierre Sang Papier ou cendre“, wofür sie prompt den Grand Prix du roman francophone SILA erhielt. Jetzt hat Christine Belakhdar das Buch ins Deutsche übersetzt, unter dem Titel „Madame Lafrance“. Zur Buchpremiere war sie gemeinsam mit der Autorin, moderiert von Torsten König vom Institut für Romanistik der TU, nach Dresden in die Villa Augustin gekommen. mehr

Signaturen:

Maïssa Bey erzählt ihre Geschichte auch mit Blick auf das Heute und die uns im Jahr 2018 weiter beschäftigende Frage, woher die Wut der arabischen Welt auf „den Westen“ stammt. Vieles davon findet sich in der Kolonialgeschichte. Der Nationalismus, den die Europäer nach Afrika und Asien trugen, der Antisemitismus, den sie mitbrachten, der Rassismus, die Hybris, die Arroganz der Macht. Die Unterwerfung von Ländern, Stämmen und gewachsenen Strukturen aus rein ökonomischen und geostrategischen Interessen. mehr

afarab.blogspot.com:

Madame LaFrance ist angekommen. Sie bringt kräftige Männer mit, die für sie die Sümpfe trocken legen, die für sie Straßen und Brücken bauen, die für sie Eisenbahnlinien verlegen, die für sie und nur für sie Felder bestellen und reiche Ernte einfahren, die das Mutterland dringend benötigt. (…) mehr