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rewa –
Der persische Übersetzer Joseph Ayene, wird unvermutet in einen mysteriösen Mordfall hineingezogen, als er für die Hamburger Polizei bei der Aufklärung einer identitätslose Leiche eines Mannes mithelfen soll. Da sich Hauptkommissar Müller seinen Namen nicht merken kann, wird er ab nun einfach nur„ der Übersetzer“ genannt. Schon bald wird er nicht nur mit einer tragischen Familiengeschichte des Toten konfrontiert, sondern auch mit seiner eigenen. Nicht nur, dass er sich zu Müllers Tochter, der Pathologin Doktor Simone Schmidt hingezogen fühlt, so ist auch die Beziehung zu seiner Ex Frau Anne, alles andere als einfach.
„Schiller Connection“ ist der interessante Roman des in Teheran geborenen Shahram Rahimian. Sein Hintergrundwissen über politische Ereignisse, gesellschaftliche Probleme… lässt er immer wieder gekonnt in seinen Roman mit einfließen. Der Mord an sich ist im Grunde nur ein kleinerer Teil der Geschichte, da sich vieles um die zwischenmenschlichen Beziehungen der Protagonisten handelt. Immer wieder kommen dabei Erlebnisse von früher vor, als Joseph Ayene als Student gegen das Shah Régime gekämpft hat. Dabei hat der Autor auch tatsächliche Ereignisse von damals bildhaft dargestellt. Sein Protagonist wird als vom Leben enttäuschter Mann dargestellt, der sich weder in Deutschland noch in Iran wirklich heimisch fühlt. Nur die persische Sprache bedeutet für ihn Heimat. Nach jedem Kapitel kann man ein paar Strophen von Schillers Bürgschaft lesen, welche Ayene in seiner Sprache übersetzen möchte. Mit dieser Arbeit versucht er sich von Anne zu lösen, da diese Beziehung alles andere als einfach ist. Dabei war es mir mit der Zeit zu viel wie immer wieder ähnliche Gespräche zwischen den beiden verlaufen sind. Auf der einen Seite liebt er sie noch immer, aber auf der anderen will er nicht mehr mit ihr zusammen sein. Er will sie als Geliebte, aber nicht mehr als Frau. Anne ist wütend auf ihn, aber sie will ihn wieder für sich haben. So geht es den ganzen Roman über hin und her. Ebenso haben mich die Gespräche zwischen Kommissar Müller und Ayene auch mit der Zeit etwas ermüdet, wenn Müller als Vater von Simone ihn immer wieder darauf hingewiesen hat, dass er seine Tochter nicht verletzen soll und dieser es jedes Mal wieder richtig gestellt hat. Der Roman ist nicht uninteressant, aber es gibt doch einige Längen, wo man sicher kürzen hätte können. Am Ende ist die Bürgschaft übersetzt, der Mordfall mit einer Überraschung aufgeklärt und Joseph Ayene weiß noch immer nicht genau, wie es mit seinem Liebesleben weiter gehen soll. Wer sich also für komplizierte Liebeskonstellationen und menschliche Schicksale eingebettet in eine interessante Geschichte aus der Zeit des Shah Regimes interessiert, der ist bei dem Roman „Schiller Connection“ an der richtigen Stelle.