Juan Andrés García Román, 1979 in Granada geboren, ist ein postmoderner Dichter, der wenn auch ironisierend eine romantische Utopie verfolgt. Seine Gedichte heben sich deutlich von dem in der spanischsprachigen Lyrik noch immer vorherrschendem pathetischen Ton, sowie von effekthascherischer Wortakrobatik oder einem flachen Minimalismus ab. Sie zeichnen sich zudem durch eine profunde Kenntnis der eigenen literarischen Tradition aus. Juan Andrés García Román erhielt bereits zahlreiche Lyrikpreise, u.a. den „Premio Piero Ciampi“ Livorno (2010) und den „Premio Hermanos Argensola“ (2008).
Der Band „Prophezeiung nach der Natur“ bietet eine einzigartige Einführung in das Werk einer der maßgeblichen Stimmen der spanischen Poesie unserer Zeit und enthält eine Auswahl von 50 Gedichten aus García Románs Gesamtwerk. García Románs Gedichte sind eine Meditation über unsere nachmetaphysische Zeit und fragen, wie sich in der extremen Flüchtigkeit Bindungen behaupten können. Ein weiteres zentrales Motiv von García Románs Lyrik ist die Auseinandersetzung mit der Umwelt. Seine Poesie zeichnet sich aus durch eine ausgeprägte Experimentierfreude. Im Vordergrund steht dabei das ambitionierte Programm einer ironischen Neuromantisierung, die einerseits die Erschöpfung der Mythen thematisiert und anderseits im Kontrast zu unserer digitalisierten Umwelt provokativ eine bukolische Utopie verfolgt, in der sich auch Elemente des Volksmärchens wiederfinden.