Beschreibung
Barkahoum und Abraham sind ein modernes jüdisch-muslimisches Paar in der algerischen Hauptstadt. In einer Pizzeria im Schickeriaviertel von Algier erzählen sie sich Geschichten, ihre Geschichte und die ihrer Vorfahren: Andalusien, Nordafrika – die Vertreibung. Juden und Muslime lebten jahrhundertelang friedlich nebeneinander, teilten gemeinsame Orte, pflegten ähnliche Bräuche. Wie eine Ringparabel, die die Gleichwertigkeit aller mono-theistischen Religionen zum Prinzip erhebt, ist bei Zaoui, dem die Verbannung des Körpers aus dem öffentlichen Platz und die geheuchelte Prüderie in der muslimischen Gesellschaft ein Dorn im Auge sind, das nach jüdisch-muslimischer Tradition beschnittene Glied der einigende Ring des Romans. Doch im eigentlichen Sinne ist es kein Roman, weil er, geschrieben in der Tradition der orientalischen Erzählkunst, ebenso Fabel wie philosophisches, politisches, spirituelles und erotisches Werk ist. In der arabischen Welt gilt Der letzte Jude von Tamentit als wahrer Skandalroman. Allein durch seine fein recherchierte Erinnerungsarbeit bricht Zaoui ein Tabu nach dem anderen. Auch mit Themen wie Kindesmissbrauch, Homosexualität und Sklaverei hält er der Gesellschaft den Spiegel vor Augen.
„Vor der Tür unseres großen Hauses hatten sich im Halbkreis ein Dutzend Koranleser zu ebener Erde niedergelassen und eine Lesung aus Allah’s Buch angestimmt. Zum Gedenken an den Tod eines Juden werden Koranverse gelesen! So will es der Brauch der Bewohner unserer Stadt ohne Grenzen und Hass.”
Rezensionen und Presse:
LiteraturNachrichten:
Krasser als Amin Zaoui es tut, kann man den Kampf der Kulturen nicht als das entblößen, was er ist: ein blutiger, furchtbarer Unsinn! (…) mehr
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