Beschreibung
Tengour setzt in Der Alte vom Berge drei historische Gestalten in Szene: Hassan as-Sabah, Prototyp des fanatischen islamistischen Sektenführers, der im 12. Jh. in seiner Bergfestung Alamut im persischen Khorassan 60.000 Anhänger im Haschischrausch zu Terroristen („Asssassinen”) konditionierte, um politische Gegner auszuschalten. Daneben Nizam al-Mulk, persischer Großwesir, der als Inbegriff des skrupellos pragmatischen Machtpolitikers gilt, und Omar Khajjam, berühmter Dichter-Astronom aus Nischapur, dem die Welt die Rubaiyyat, melancholische Vierzeiler, und die Lösung algebraischer Gleichungen dritten Grades verdankt, der bei Tengour jedoch in seiner Sternwarte das Leben verpasst, aus Furcht, sich die Hände schmutzig zu machen.
Von den Schauplätzen des orientalischen Mittelalters – Alamut, Nischapur, Qom und Bagdad – katapultiert Habib Tengour seine Figuren bald ins Pariser Emigrantenmilieu, bald ins Algerien der Gegenwart. Ein Springen quer durch Epochen und Kontinente, das den Blick für historische Parallelen schärft und Tengours Roman – ein poetisches Plädoyer für Pluralismus und Toleranz vor dem Hintergrund des Verfalls des einst glanzvollen Abbassidenreichs (750‑1258) – heute aktueller denn je erscheinen lässt. Der algerische Lyriker berichtet von der Begeisterung eines Landes, das seine Kräfte wiederentdeckt.
Rezensionen und Presse:
Süddeutsche Zeitung:
Der algerische Lyriker berichtet von der Begeisterung eines Landes, das seine Kräfte wiederentdeckt. (…) mehr
Der algerisch-französische Dichter Habib Tengour taucht tief ins persische Mittelalter ein und beschreibt ein sagenhaftes Männerbündnis, das einen religiösen Terroristen, einen geschmeidigen Machtpolitiker und einen dichtenden Mathematiker auf verhängnisvolle Weise zusammenschweißt. (…) mehr
– Volker Kaminski, Qantara
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