Mit 22 Jahren und zum Zeitpunkt der Islamischen Revolution zieht Ghazi Rabihavi (geb. in Abadan, Iran, 1956) nach Teheran. Schon in den 1980er Jahren, während des Iran-Irak-Krieges, veröffentlicht er seine ersten Kurzgeschichten und wird daraufhin im Evin-Gefängnis für politische Gefangene inhaftiert. Nach dem Verbot der Schriftstellervereinigung Irans, in der er aktives Mitglied war, organisiert er zusammen mit Houschang Golschiri, dem führenden Autor des modernen persischen Romans, die „Donnerstagssitzungen“, in denen junge AutorInnen an die Kunst des Erzählens herangeführt werden. Seine Kurzgeschichte „Die Grube“ sorgte für Kontroversen – er wendet sich dem Schreiben von Drehbüchern zu und arbeitet mit dem berühmten Filmemacher Ebrahim Golestan zusammen. Im Jahr 1994 wird ihm ein Berufsverbot auferlegt, nachdem er einen Artikel für die Zeitschrift Adineh verfasst hatte. Der Romanautor geht schließlich 1995 ins Exil nach London, wo er seine literarischen Tätigkeiten gleichermaßen auf Roman, Theater und Film aufteilt.
Die beiden jungen Männer Djamil und Nadji bekennen sich in einer kleinen Stadt in Iran offen zu ihrer Liebe. In ihrem Alltag sehen sie sich fortan schonungslos zahllosen Schwierigkeiten und Anfeindungen ausgesetzt, denen eine Liebe standhalten muss, die es in einer patriarchalisch und traditionell-religiös geprägten Gesellschaft nicht geben darf. Unfähig, ihre Gefühle füreinander aufzugeben, flüchten sich die Liebenden in die nächste größere Stadt, weiter nach Teheran und schließlich in ein arabisches Land, wo sie mit ähnlicher sozialer Ablehnung wie daheim konfrontiert werden. Auf ihrem Weg in Richtung weiterer und freierer Horizonte können sie auf die Unterstützung zahlreicher Personen zählen. Doch werden sie jemals gemeinsam an einen Ort kommen, wo ihre Beziehung und ihre Gefühle füreinander nicht als Störung der bestehenden sozialen Ordnung und damit als verabscheuungswürdig angesehen werden?