Doğan Akhanlı, Autor von „Madonnas letzter Traum”, ist vieles: Preisträger der Goethe-Medaille 2019, türkischer Abstammung, deutscher Staatsbürger, politischer Aktivist, bewaffnet einzig mit dem Wort. Außerdem ist er zur Zeit viel unterwegs. Er hat vieles erlebt und erlitten und viel zu sagen.
Letzte Woche war er in Weimar. Am Dienstag, den 27. August, las Doğan Akhanlı im Deutschen Nationaltheater aus seinem Buch „Madonnas letzter Traum”. Begleitet wurde er von dem Übersetzer Recai Hallac, der die vor kurzem im Sujet Verlag erschienene deutsche Fassung des Romans vortrug. Moderiert wurde die Buchvorstellung von Thomas Laue, Chefdramaturg der UFA. Am Tag darauf, Mittwoch, den 28. August, wurde ihm, ebenfalls in Weimar, zusammen mit der Filmemacherin Shirin Neshat und dem Verleger Enkhbat Roozon unter dem Motto „Dichtung und Wahrheit” die diesjährige Goethe-Medaille verliehen.
In seiner Rede sprach er von seiner Verhaftung in Granada, seinem Aufenthalt beim Goethe-Institut in Madrid und weiteren Momenten, die ihm zu der Ehre verholfen haben, die Goethe-Medaille 2019 engegenen nehmen zu dürfen.
Er redet über seine persönlichen Gewalterfahrungen und über Dimensionen des Holocausts, die sich nicht auf „damalige” Ereignisse beschränken, sondern sich bis heute durch bestimmte Teile der Gesellschaft ziehen. Aus ihm spricht Dankbarkeit und Kritik, Erinnerung und Aktualität. Die vollständige Rede finden Sie hier.
Nun freuen wir uns riesig, Doğan Akhanlı morgen, am 3.September, hier bei uns in Bremen begrüßen zu dürfen. Um 19 Uhr wird er für eine Lesung von „Madonnas letzter Traum” ins Goethe-Theater kommen. Dr. Silke Behl wird die Moderation übernehmen, der Schauspieler Siegfried Maschek wird den deutschen Text lesen. Anschließend wird es ein Gespräch mit dem Publikum geben. Es verspricht, ein rundum spannender Abend zu werden, denn sowohl Buch als auch Autor sind bemerkenswert und eine Begegnung mit beiden in diesem Format etwas ganz Besonderes.
„Akhanlıs Roman „Madonnas letzter Traum“ ist keine leichte Lektüre. Er ist ein so kühner wie monumentaler und vielschichtiger Wurf, der den Leser in diverse Erzählebenen wie Denkweisen entführt und, vor allem, ständig zwischen Fiktion und Fakten hin- und hertreibt. Sicher sein kann man sich niemals in diesem Buch, denn auch der Ich-Erzähler nimmt wechselnde Identitäten an, schweift immer wieder ab auf der sehnsuchtsvollen Suche nach Maria Puder.”
So fasst Iris Hetscher vom Weser-Kurier in ihrem Beitrag das von Recai Hallac kürzlich erst ins Deutsche übersetzte Hauptwerk Doğan Akhanlıs zusammen. Weitere interessante Beiträge zum Schriftsteller und seinem Roman „Madonnas letzter Traum” finden Sie unter anderem beim SWR2,dem Bayerischen Rundfunk und bei der Deutschen Welle.