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Buchpremiere „Tödliche Fremde” (Hamburg)
17.05.2018 um 19:30 - 21:30
‚Tödliche Fremde‘
von Mahmood Falaki
Neuerscheinung im Mai 2018
Organisiert vom Literaturzentrum im Literaturhaus Hamburg
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Spannungsgeladen und raffiniert nutzt Mahmood Falaki seinen neuen Roman „Tödliche Fremde“ zur Thematisierung der aktuellen „Fremden“ Problematik und Erkundung universeller zwischenmenschlicher Komplikationen um Liebe und Tod.
„Wo beseitigt man in Hamburg eine Leiche?“ Das ist nur eine von vielen Fragen, die den Protagonisten Nima, einen 43-jährigen Hamburger Lehrer beschäftigen. Um ihn herum scheinen alle nicht mehr ganz bei Trost zu sein. Sein Kumpel Heiko will, dass er mit seiner Frau schläft. Sein Freund Bardia, ein geflüchteter mittelloser iranischer Dichter, verwickelt sich in Rauschgiftgeschichten und einen Mordfall.
Um diesem Irrsinn zu entfliehen, bricht er zu einer Reise in sein Herkunftsland auf, den Iran. Seit der politisch begründeten Flucht seiner Eltern vor 33 Jahren, hat Nima das Land nicht mehr betreten. Erst im Frühjahr 2017 entscheidet er sich, seine Wurzeln zu erkunden, der eigenen Identität nachzuspüren. Im Iran erlebt er nicht nur einen Kulturschock, sondern auch Korruption, Unterdrückung und Behördenwillkür. Mit Nimas Augen blickt auch der Leser in das wahre Gesicht eines autoritär-religiösen Systems, das die Menschen zwingt, merkwürdige Wege zu finden, um die islamischen Gesetze zu umgehen und der Repression auszuweichen.
Vor dem Hintergrund des permanenten Integrationsprozess eines Menschen mit Migrationshintergrund, der Auseinandersetzung mit der deutschen Kultur und der wachsenden Tendenz der Gesellschaft zum Rechtspopulismus seit dem Jahr der „Flüchtlingskrise“ 2015, wirft Mahmood Falaki in seinem neuen Roman Fragen nach kultureller Identität, Freundschaft und dem unwegsamen Streben nach persönlichem Glück auf. Falaki zieht den Leser mit seinen lebendigen, authentischen Schilderungen in eine Welt, die dem Wahnsinn oft gefährlich nahe kommt, wobei er bei aller Ernsthaftigkeit niemals seinen kühlen Humor verliert.