Zu dem kürzlich erschienen Lyrikband „Gedächtnishunde” von Ramy Al-Asheq schreibt die NZZ am Sonntag:
„Der Krieg in Syrien hat die arabische Poesie in die ganze Welt verschlagen. Ramy Al-Asheq (*1989) ist einer der Unzähligen, der 2011 nach dem niedergeschlagenen Protest gegen Bashar al-Asad fliehen musste. Nun lebt und dichtet er in Deutschland und formt aus dem Verheerungen des Krieges und den Versehrungen der Liebe betörend-sperrige Sprachbiler. Im titelgebenden Gedicht „Gedächtnishunde” stellt
Der Krieg in Syrien hat die arabische Poesie in die ganze Welt verschlagen. Ramy Al-Asheq (*1989) ist einer der Unzähligen, der 2011 nach dem niedergeschlagenen Protest gegen Bashar al-Asad fliehen musste. Nun lebt und dichtet er in Deutschland und formt aus den Verheerungen des Krieges und den Versehrungen der Liebe betörend-sperrige Sprachbilder. Im titelgebenden Gedicht «Gedächtnishunde» stellt sich der Lyriker eine «Öffnung / am hinteren Ende des Kopfes» vor, die verschluckt, «was wir hinter uns werfen / Wie ein Staubsauger / Um alles zurückzuholen in der Gestalt von Hunden / die uns beissen und bellen (…) / Und in jeden Winkel des Schädels pinkeln». Die Überlebenden können zwar noch sprechen, aber sie haben keinen Frieden. Das macht das Gedicht «Überleben» spürbar, das Herzstück dieses beeindruckenden Buches über die Unordnung der Seele.”
Martina Läubli
NZZ am Sonntag, 28.4.2019