Neue Rezension von „Ella und Max und die singenden Schmetterlinge”

Zu dem kürzlich erschienen Jugendroman „Ella und Max und die singenden Schmetterlinge” von Monika Dietrich-Lüders schreibt der Weser-Kurier:

Das 13-jährige Ermittlerduo findet sich unwillkürlich einem neuen Fall gegenüber. „Ella und Max und die singenden Schmetterlinge“ ist der zweite Kinderkrimi von Monika Dietrich-Lüders. Hatten es die beiden Freunde, die sich seit der ersten Klasse kennen, in „Auf der Spur des Voodoo-Zauberers“ nur mit einem seltsamen Klassenkameraden zu tun, so treffen sie hier auf eine ganze Schar seltsamer Leute, deren Besonderheiten vor allem durch Vorurteile gespeist werden. Diese aufzudecken und andere aufzuklären, darin besteht die eigentliche Hauptaufgabe der beiden. Ella und Max stoßen dabei auf bösartig und verlogen handelnde Erwachsene. Auch wenn ihre Taten nicht in allen Einzelheiten geschildert werden, mag allein ihre Andeutung sanfte Gemüter kräftig aufwühlen. Die zarten, fast schon poetischen Passagen aus dem Gefühlsleben des stummen Außenseiters Jakob wirken hier sehr versöhnlich und beruhigend. Sie verleihen dem außergewöhnlich bildhaft geschriebenen Kinderkrimi die nötige Leichtigkeit, die es zur Verdauung von Gewaltverbrechen braucht.

Mit Ella und Max hat Monika Dietrich-Lüders ein cleveres Kinderpaar erschaffen, das eine natürliche Vorsicht an den Tag legt und sich mit viel Feingefühl in seine Fälle hinein begibt. „Die singenden Schmetterlinge“ knüpft dort an, wo der erste Fall aufhörte, am Anfang der Sommerferien. Die junge Leserschaft muss „Auf der Spur des Voodoo-Zaubers“ zwar nicht gelesen haben, um den zweiten Fall zu verstehen, bringt sich aber um eine spannende Lektüre, sollte sie es nicht tun. Denn bereits im ersten Band werden Ella und Max in eine Geschichte verwickelt wie sie aufregender nicht sein könnte – hier geht es um „Zauber in Gegenwart und Zukunft“. In „Die singenden Schmetterlinge“ geht es am Ende darum, den Spuk der Vergangenheit zu aufzulösen.”

Magali Trautmann

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