Habib Tengour: Der Alte vom Berge

Er gilt als "eine der kraftvollsten und phantasievollsten dichterischen Stimmen des postkolonialen frankophonen Maghreb" (Pierre Joris). Gleichsam visionär greift Habib Tengour in seinen Büchern Themen auf, die erst Jahre später in den medialen Fokus rücken. In Der Alte vom Berge, an dem er von 1977-1981 schrieb, spürt er dem religiösen Totalitarismus nach, fragt nach der Verantwortung des Intellektuellen gegenüber Krieg, Korruption und ideologischer Verhärtung, der Eignung von Religion, Wissenschaft und Politik als gangbaren Wegen zur "Wahrheit".

Aus dem Französischen von Regina Keil-Sagawe

Habib Tengour

 

 

Prosa | 1. Auflage 2019 | gebunden mit Schutzumschlag | 196 Seiten

21,00 

Habib Tengour: Der Alte vom Berge

ISBN 978-3-96202-015-6 Genres , , Tags , ,

Beschreibung

Tengour setzt in Der Alte vom Berge drei historische Gestalten in Szene: Hassan as-Sabah, Prototyp des fanatischen islamistischen Sektenführers, der im 12. Jh. in seiner Bergfestung Alamut im persischen Khorassan 60.000 Anhänger im Haschischrausch zu Terroristen („Asssassinen”) konditionierte, um politische Gegner auszuschalten. Daneben Nizam al-Mulk, persischer Großwesir, der als Inbegriff des skrupellos pragmatischen Machtpolitikers gilt, und Omar Khajjam, berühmter Dichter-Astronom aus Nischapur, dem die Welt die Rubaiyyat, melancholische Vierzeiler, und die Lösung algebraischer Gleichungen dritten Grades verdankt, der bei Tengour jedoch in seiner Sternwarte das Leben verpasst, aus Furcht, sich die Hände schmutzig zu machen.

Von den Schauplätzen des orientalischen Mittelalters – Alamut, Nischapur, Qom und Bagdad – katapultiert Habib Tengour seine Figuren bald ins Pariser Emigrantenmilieu, bald ins Algerien der Gegenwart. Ein Springen quer durch Epochen und Kontinente, das den Blick für historische Parallelen schärft und Tengours Roman – ein poetisches Plädoyer für Pluralismus und Toleranz vor dem Hintergrund des Verfalls des einst glanzvollen Abbassidenreichs (750‑1258) – heute aktueller denn je erscheinen lässt. Der algerische Lyriker berichtet von der Begeisterung eines Landes, das seine Kräfte wiederentdeckt.

 

Rezensionen und Presse:

Süddeutsche Zeitung:

Der algerische Lyriker berichtet von der Begeisterung eines Landes, das seine Kräfte wiederentdeckt. (…) mehr

 

Der algerisch-französische Dichter Habib Tengour taucht tief ins persische Mittelalter ein und beschreibt ein sagenhaftes Männerbündnis, das einen religiösen Terroristen, einen geschmeidigen Machtpolitiker und einen dichtenden Mathematiker auf verhängnisvolle Weise zusammenschweißt. (…) mehr

– Volker Kaminski, Qantara

Zusätzliche Informationen

Gewicht 366 g
Größe 120 × 190 mm

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