Beschreibung
„Wie kann man nicht im Internet existieren wollen?“, fragt sich der junge Charles Valérien. Er ist gerade in seine erste eigene Wohnung gezogen und hat einen vielversprechenden Job in einer Consulting-Agentur gefunden. Seine Freizeit verbringt er im sozialen Netzwerk ShowYou, wo eigentlich alle drin sind. Nach einer Party spielt sich für ihn die eigentliche Party genau dort ab – beim Betrachten der hochgeladenen Fotos. In den wöchentlichen Videos, zu denen er wie jeder Nutzer verpflichtet ist, lässt er seine Kontakte an seinem Alltag teilhaben.
Während er sich fragt, ob er wirklich mit seinem Vorgesetzten auf ShowYou interagieren muss, lernt er Anne-Laure kennen, die ihn auf Anhieb interessiert. Doch er kann sie im Netzwerk nicht finden: Anne-Laure lehnt ShowYou ab und führt ein Leben abseits des Internets. Fasziniert taucht Charles in ihre Welt ein, die aus Literatur, Bandproben und nächtlichen Streifzügen durch die Katakomben von Paris besteht. Doch schnell zeichnet sich ab, dass diese beiden Welten nicht zusammenpassen und Charles Entscheidungen treffen muss…
Begutachtung im Besprechungsdienst für öffentliche Bibliotheken
Charles Valérien ist jung und erfolgreich. Gerade hat er seine 1. eigene Wohnung bezogen und seine 1. Stelle in einer Consulting-Agentur angetreten. Seine Freizeit verbringt er ausschließlich im sozialen Netzwerk „ShowYou”. Dort ist jeder drin. Einmal pro Woche müssen die Nutzer ein Video über ihr Leben einstellen, ansonsten werden sie aus dem Netzwerk ausgeschlossen.
Die Jagd nach dem besten Video führt dazu, dass das Erlebnis selbst gar keine Rolle mehr spielt. Nur die Darstellung des Erlebten nach außen ist wichtig. Charles stellt das alles nie infrage. Doch dann lernt er Anne-Laure kennen, die nicht bei „ShowYou” ist, und Charles fängt an sich zu fragen, ob die Existenz im Internet das wahre Leben sein kann.
In Frankreich wurde der Debütroman von S. Bied-Charreton sehr gut besprochen, die Autorin bereits mit M. Houellebecq verglichen. Das Thema ist hochaktuell, besonders bei der jungen Generation. Die ausufernde, schon bei Jugendlichen völlig selbstverständliche Selbstinszenierung im Internet, wie sie der Roman beschreibt, ist in vielen Punkten bereits Realität. Empfehlenswert.Katja Buchholz
Quelle: Besprechungsdienst für öffentliche Bibliotheken, ekz-Publikation ID bzw. IN 2015/20, ekz.bibliotheksservice GmbH
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