Gestern erschien der Artikel Iranische Literatur in Zeiten des Aufstands – Die Stimme der Frauen von Gerrit Wustmann auf Qantara.de, wo er iranische Autorinnen vorstellt.
Die seit Monaten anhaltenden Proteste gegen das iranische Régime werden maßgeblich von jungen Frauen vorangetrieben. Warum das so ist, verrät auch die Literatur. Gerrit Wustmann stellt Bücher iranischer Autorinnen vor.
„Der Vers ist mein Gefährte, mein Geliebter / Um seinetwillen muss ich alles wagen“, schrieb die Dichterin Forough Farrokhsad 1955. Aus ihnen spricht, wie so oft in ihren Gedichten, ein Widerstand, ein Aufbegehren, eine Weigerung, sich mit dem Status Quo abzufinden. Dass Texte von Farrokhzad, die 1967 mit gerade erst 32 Jahren bei einem Autounfall starb, auch heute von den Demonstrierenden im Iran zitiert werden, ist kein Zufall, ebenso wenig wie ihr Status als wichtigster iranischer Dichterin des 20. Jahrhunderts.
An anderer Stelle heißt es: „Ein Funke, ein winziger Funke / Zündete von Zeit zu Zeit / Diese stumme, seelenlose Masse / Sprengte sie von innen auf / Sie stürmten aufeinander los / Männer schlitzten sich mit Messern / Gegenseitig die Gurgel auf / Und in einem Bett von Blut / Lagen sie / minderjährigen Mädchen bei“. (Alle Zitate aus dem Band „Jene Tage“, Deutsch von Kurt Scharf, Sujet Verlag, 5. Aufl. 2018).
Den ganzen Artikel könnt ihr hier lesen.
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Meinungsstark ausgedrückt und faktenstark untermauert vertritt Wustmann diese Thesen in seinem Buch, das im Grund in langer Essay ist. Es gelingt ihm dabei, die Balance zwischen leisem Vorwurf und Begeisterung zu halten. mehr
– Marion (@schiefgelesen)