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Gespräch: Die Türkei, die Juden und der Holocaust – Zur Bedeutung eines kritischen Geschichtsbewusstseins in der Migrationsgesellschaft

12.05.2020 um 19:00 - 21:00

Vortrag & Gespräch mit Corry Guttstadt (Autorin der Bücher »Die Türkei, die Juden und der Holocaust« und »Wege ohne Heimkehr – Die Armenier, der Erste Weltkrieg und die Folgen«), Dogan Akhanli (Exilierter Schriftsteller aus der Türkei und Initiator zahlreicher Projekte mit Migrant*innen zur NS-Zeit und zur Geschichte ihres Herkunftslandes) und Osman Okkan (Kulturforum Türkei Deutschland e. V., Dokumentarfilmer und langjähriger WDR-Mitarbeiter)

Das NS-Régime verfolgte auch die etwa 20.000 bis 25.000 in Europa lebenden türkischen Jüdinnen und Juden. Viele von ihnen wurden Opfer der Shoah. Dennoch fanden sie in der internationalen Holocaustforschung lange Zeit wenig Beachtung.

Cory Guttstadt hat das Schicksal türkischer Jüdinnen und Juden in verschiedenen europäischen Staaten unter der NS-Herrschaft erforscht und berichtet von ihren Recherchen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der widersprüchlichen Politik der Türkei, die zwar einerseits verfolgten deutsch-jüdischen Wissenschaftler*nnen und Künstler*innen Exil gewährte, andererseits jedoch wenig unternahm, um ihre im NS-Machtbereich befindlichen jüdischen Staatsbürger*innen zu retten.

Dogan Akhanli erinnert in seinen Romanen an verschwiegene Kapitel der deutsch-türkischen Geschichte. So thematisiert er in »Madonnas letzter Traum« das Schicksal eines Schiffs mit jüdischen Flüchtlingen, das 1942 im Schwarzen Meer versenkt wurde, nachdem die Türkei ihm die Landung verwehrt hatte. Auch in Theater- und Bildungsprojekten (u. a. im NS-DOK) setzt sich der Schriftsteller für ein kritisches Geschichtsbewusstsein ein. Dies scheint ihm angesichts des zunehmend offen propagierten Antisemitismus in der Türkei und in Deutschland sowie der Diskussion um das Holocaustgedenken in der Migrationsgesellschaft unverzichtbar.

Eine Veranstaltung von recherche international e.V., Stadt Köln – Amt der Oberbürgermeisterin, Europäische und Internationale Angelegenheiten, Kulturforum Türkei Deutschland e.V., TÜDAY – Menschenrechtsverein Türkei/Deutschland e.V., Initiative Völkermord erinnern, in Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum

Preis: € 4,50 | ermäßigt: € 2,00

Details

Datum:
12.05.2020
Zeit:
19:00 - 21:00

Veranstaltungsort

EL-DE-Haus
Appellhofpl. 23-25
Köln, 50667
Telefon:
https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=314

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