Gerrit Wustmann hat eine wunderschöne Rezension zu „Sankofa” auf 54books.de veröffentlicht. Die tiefe Verbindung zwischen ihm und Doğan Akhanli ist in jeder Zeile anzumerken und ist eine Hommage an einen wunderbaren Schriftsteller, der viel zu früh von uns gegangen ist. Vielen Dank für diese Rezension, Gerrit.
Schriftsteller wie Doğan Akhanlı sind für Despoten gefährlich, weil ihre Werke und Stimmen das Fundament jeder demokratischen Idee sind. Deshalb geraten sie auch stets als erste ins Schussfeld, wenn Staaten ins Autoritäre und Antidemokratische kippen.”
Der Sankofa ist ein mythischer Vogel aus Ghana, der im Flug stets nach hinten blickt. In der Betrachtung der Vergangenheit sieht er die Zukunft. Der Sankofa könnte das Motto für alle von Doğans Büchern und anderen Werken sein. Was immer er schrieb, stand im Bewusstsein kultureller und historischer Bildung.”
Und es sind flüchtige, oft zufällige Begegnungen, Kreuzungen von Lebenswegen so willkürlich wie die Machtjustiz despotischer Staaten, aus denen Doğan seine Geschichten zieht. Er wechselt zwischen seinen Figuren hin und her, und einige dieser flüchtigen Begegnungen stoßen neue Geschichten an, Lebenswege verschränken sich ineinander wie die Finger von Liebenden oder die Schwerter von Feinden.”
Doğan erzählt von echten Menschen, von komplexen Charakteren, die zum Spielball von Politik und Geschichte werden, die Grauenhaftes durchleben müssen und dabei eine Gemeinsamkeit, einen gemeinsamen Nenner haben, der sie trotz aller Unterschiede eint: Sie bewahren sich ihre Menschlichkeit.”