Rezension zur Nassir Djafaris „Der Großcousin”, geschrieben von Daniela Neuenfeld-Zvolsky

Rezension zur Djafari, Nassir:
Der Großcousin : Roman

1. Auflage. – Bremen : Sujet Verlag, 2024. – 249
Seiten ; 19 cm

ISBN 978–3‑96202–136‑8 Broschur : EUR 19.80

Den Frankfurter Entwicklungshilfe-Unternehmer Abbas führt sein Beruf in viele Teile der
Welt. Sein Leben spielt sich im wohlhabenden bürgerlichen Milieu ab, sein Deutsch ist
perfekt, seine Muttersprache Persisch spricht er deutlich schlechter. Die einzige Verbindung
zu seiner Herkunft ist sein zunehmend dementer Vater, den er jede Woche im Pflegeheim
besucht. Da taucht ein ihm unbekannter Großcousin bei ihm auf, der sein Leben gehörig
durcheinanderbringt. Der junge Mann erscheint, verschwindet dann wieder spurlos und
erzählt jedes mal eine neue Geschichte. Abbas möchte den unliebsamen Besucher aus
seinem wohlgeordneten Leben fernhalten, verstrickt sich aber immer mehr in dessen
Schicksal. Ihn zu retten, trotz aller Widersprüchlichkeiten, wird zu seiner Obsession, der er
alles andere unterordnet. Schrittweise erschließt sich für Abbas die unerträgliche Situation,
die junge Iraner zwingt, ihre Heimat zu verlassen und in der Fremde ganz neu anzufangen.

Von der ersten Seite an ein atemlos spannender Roman, der die Situation im Iran, Flucht,
Exil und nicht zuletzt die Kraft familiärer Bindungen verhandelt.

 

eine Rezension vom ekz Bibliotheksservice

geschrieben von Daniela Neuenfeld-Zvolsky

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