Beschreibung
„Ich denke immer noch an Mahbube. Die Autotür steht offen. Mit dem Radkreuz in der Hand mache ich mich daran, das Rad abzuschrauben. Eine Gruppe Frauen mit dreieckigen Kopftüchern läuft unter Klagegeheul an mir vorbei. Einige, die nicht heulen und klagen, starren mich verwundert an. Ich trete mit dem Fuß auf das Radkreuz, damit es sich dreht und die Muttern sich lockern. Mein Rücken sticht. Einige junge Kerle stehen an Bäume gelehnt und lachen sich ins Fäustchen. Einer sagt: Ich gebe dir meine Nummer. Ruf an, wenn du Hilfe brauchst.
Ein anderer sagt: Wenn du mir versprichst, mich nach Hause zu bringen, schraube ich es dir ab.
Den nächsten Schlag setze ich so fest, dass mein Rücken noch heftiger schmerzt. Und dass der Wagenheber unter dem Wagen herausfällt. Erst jetzt fällt mir ein, dass ich zuerst die Muttern hätte lockern müssen. Das Gelächter der jungen Kerle macht die wenigen, die noch nicht auf mich geachtet hatten, nun auf mich aufmerksam. Einen Moment lang habe ich das Gefühl, mich nicht auf einem Friedhof, sondern bei einer Vorführung zu befinden. Einer Vorführung, für die auch der Geist meines Vaters, der unweit von hier begraben liegt, den Kopf aus dem Grab reckt und mir zusieht. An dem Tag, als ich Taxifahrerin wurde, sagte Mutter: Innerhalb von vier Jahren wirst du es bereuen. Wenn kein Mann sich mit dir einlässt.”
Bewertungen
Es gibt noch keine Bewertungen.